Sonntag, 1. November 2020

Ich bin der Wind

Ein faszinierender Theaterstück für zwei Personen von Jon Fosse im Hamakom (Raimundplatz) - mit Anne Bennent und Jakob Schneider! Einfache Bühne mit schönen Licht-Schatten-Effekten; Bewässerung des Bodens, Spiel mit Hemden und nicht vorhandenen Gegenständen. Sehr gelungen!!!

https://www.hamakom.at/ich-bin-der-Wind

https://www.derstandard.at/story/2000120957759/hinaussegeln-mit-anne-bennent-ich-bin-der-wind-im-hamakom

Ich bin der Wind spielt auf einem von zwei namenlosen Gestalten imaginierten Segelboot. Der Eine ist lange schon fort, er ist leicht wie der Wind und schwer wie ein Stein, allein kann er nicht sein, aber auch nicht unter den Anderen, eine Betonwand ist er, die krachend zerfällt, und so ist es passiert, das, wovor er Angst hatte, es zu tun....

Der Andere versucht zu verstehen, versucht, ihn in der Gegenwart zu halten. Aber das sind nur Wörter, nur was man so sagt. Und so schweigen sie und segeln. Nebel hängt über dem Wasser, grau schimmern die Inseln und Schären. Schön und hässlich. In einer Bucht genehmigen sie sich einen Ankerschnaps. Der Andere möchte nicht weitertrinken, denn davon wird man ruhig. Sie essen, sie reden, einer trinkt. Er steuert auch das Boot, fährt weiter und weiter aufs offene Meer hinaus, wo er dem Anderen das Ruder übergibt und in die Wellen stürzt.

Ich bin der Wind ist ein Stück Überleben. Eine zärtliche Auseinandersetzung mit Leben und Tod, Depression und Alkoholismus, mit den tiefsten Ängsten und der größten Lust. Ein mutiger, liebender Blick, ins eigene Gesicht gespiegelt in einer unruhigen Wasseroberfläche. Eine Meditation über das Menschsein, über Beziehungen und Nähe, über die Angst vorm Alleinsein, die Lust des Verschwindens und die Unaussprechlichkeit dessen, was uns eigentlich ausmacht.

Jon Fosse, 1959 in der südwestnorwegischen Küstenstadt Haugesund geboren, ist einer der großen Mystiker der europäischen Gegenwartsliteratur. International bekannt wurde er durch seine mehr als dreißig im Original auf Nynorsk verfassten Theaterstücke, die ihm zahlreiche Auszeichnungen und das Ansehen eines «Beckett des 21. Jahrhunderts» einbrachten.

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Zuletzt aktualisiert: 13. Sep, 23:00

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