Montag, 13. September 2021

Fraulein Julie - August Stringberg

https://www.burgtheater.at/veranstaltungen/fraeulein-julie/2021-09-28

Ausgelassen feiert das Gesinde auf einem gräflichen Herrschaftssitz die Mittsommernacht. Fräulein Julie, die stolze, mannstolle und zugleich männerverachtende, seelisch tief zerrüttete Tochter des Grafen, fordert den Diener Jean, der mit der Köchin Christine so gut wie verlobt ist, zum Tanz. Jean, selbstgefällig, ehrgeizig und nüchtern berechnend zugleich, hat hochfliegende Pläne und will sich später einmal als Hotelier in der Schweiz etablieren. Aufreizend frech und spielerisch verführend kokettiert Julie mit ihm. Zuerst noch widerstrebend, dann aber immer bereitwilliger erwidert Jean ihre Annäherungsversuche und nimmt sie schließlich, einem schnellen Abenteuer nicht abgeneigt, mit auf sein Zimmer. Der kurzen Lust folgt rasche Ernüchterung. Klar ist, dass eine Liaison zwischen Herrin und Diener im gräflichen Haus unmöglich ist. Fluchtpläne werden geschmiedet und wieder verworfen. Die gereizte Stimmung eskaliert zum Streit. Auf Julies "Knecht ist Knecht" schleudert ihr Jean ein verächtliches "Und Hure ist Hure!" entgegen. Julie wird wird ihm allmählich lästig - und außerdem ist da noch Christine, die ihre älteren Rechte durchaus zu wahren versteht. Tief verzweifelt ergreift Julie schließlich das Rasiermesser, das ihr Jean kalt in die Hand drückt, und verlässt das Haus, um sich umzubringen.

Jagdgesellschaft - Thomas Bernhard

https://www.burgtheater.at/veranstaltungen/die-jagdgesellschaft/2021-09-26

Maria Stuart, Burgtheater 12.9.2021

Eine faszinierende Bearbeitung des Schiller Dramas von Martin Kusej mit Bibiana Beglau als Elisabeth und Birgit Minichmayr als Maria Stuart.

Merkwürdig - 40 nackte Männer!

https://www.burgtheater.at/produktionen/maria-stuart

Das Stück beginnt mit dem abgeschlagenen Kopf von Maria Stuart und endet mit einer einsamen, in rot gekleideten Elisabeth.

Sonntag, 1. November 2020

Ich bin der Wind

Ein faszinierender Theaterstück für zwei Personen von Jon Fosse im Hamakom (Raimundplatz) - mit Anne Bennent und Jakob Schneider! Einfache Bühne mit schönen Licht-Schatten-Effekten; Bewässerung des Bodens, Spiel mit Hemden und nicht vorhandenen Gegenständen. Sehr gelungen!!!

https://www.hamakom.at/ich-bin-der-Wind

https://www.derstandard.at/story/2000120957759/hinaussegeln-mit-anne-bennent-ich-bin-der-wind-im-hamakom

Ich bin der Wind spielt auf einem von zwei namenlosen Gestalten imaginierten Segelboot. Der Eine ist lange schon fort, er ist leicht wie der Wind und schwer wie ein Stein, allein kann er nicht sein, aber auch nicht unter den Anderen, eine Betonwand ist er, die krachend zerfällt, und so ist es passiert, das, wovor er Angst hatte, es zu tun....

Der Andere versucht zu verstehen, versucht, ihn in der Gegenwart zu halten. Aber das sind nur Wörter, nur was man so sagt. Und so schweigen sie und segeln. Nebel hängt über dem Wasser, grau schimmern die Inseln und Schären. Schön und hässlich. In einer Bucht genehmigen sie sich einen Ankerschnaps. Der Andere möchte nicht weitertrinken, denn davon wird man ruhig. Sie essen, sie reden, einer trinkt. Er steuert auch das Boot, fährt weiter und weiter aufs offene Meer hinaus, wo er dem Anderen das Ruder übergibt und in die Wellen stürzt.

Ich bin der Wind ist ein Stück Überleben. Eine zärtliche Auseinandersetzung mit Leben und Tod, Depression und Alkoholismus, mit den tiefsten Ängsten und der größten Lust. Ein mutiger, liebender Blick, ins eigene Gesicht gespiegelt in einer unruhigen Wasseroberfläche. Eine Meditation über das Menschsein, über Beziehungen und Nähe, über die Angst vorm Alleinsein, die Lust des Verschwindens und die Unaussprechlichkeit dessen, was uns eigentlich ausmacht.

Jon Fosse, 1959 in der südwestnorwegischen Küstenstadt Haugesund geboren, ist einer der großen Mystiker der europäischen Gegenwartsliteratur. International bekannt wurde er durch seine mehr als dreißig im Original auf Nynorsk verfassten Theaterstücke, die ihm zahlreiche Auszeichnungen und das Ansehen eines «Beckett des 21. Jahrhunderts» einbrachten.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Totenfrau Bernd Aichner

Am Beginn ermordet Blum ihre Stiefeltern, die eine Bestattung haben. Ihr spätererer Mann, ein Polizist, trifft als erster zu dem Schiff, wo die Tat begangen wird, ein.

Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Das Wichtigste in ihrem Leben ist plötzlich nicht mehr da. Ihr Halt, ihr Glück. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt, dass fünf einflussreiche Menschen seinen Tod wollten.

Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück.

Antigone 25.10.2020 Akademietheater

Wir besuchten heute die Aufführung im Akademietheater "Antigone. Ein Reqium" von Thomas Köck in der Regie von Lars-Ole Walburg.
Köck transferiert das Antigone-Thema in die Jetzt-Zeit. An Stelle des toten Bruders treten die toten Flüchtlinge, die das Meer am Strand ablegt.
Kreon - Herrscher von Theben - lehnt die Bestattung der Toten als Fremde ab - er bleibt dem Gesetz treu und opfert sie seinen Werten - er opfert sogar Sohn und Mutter.

Ein sehr beeindruckende Aufführung mit einer kleinen, aber überzeugenden Schauspieler*innen-Schar!

https://www.burgtheater.at/produktionen/antigone-ein-requiem

Samstag, 7. Dezember 2019

Orest von Manfred Trojahn

Ich zum zweiten Mal die Oper Orest an der Wiener Staatsoper und war wieder begeistert - 14.11.2019!

Mein Lieblingssatz am Ende des Stückes, als Orest sich von den Fängen der Götter befreit: Ich bin nicht der, der ich sein soll, ich bin nicht der, der ich bin, ich werde der sein, den ich finde werde.

Sonntag, 1. Dezember 2019

But beautiful und Amazing grace

Wir besuchten zwei tolle aber unterschiedliche Filme:

But beautiful - ein Film über gelungene Momente des Lebens:Musiker, Förster, Bauer, Solarlampenbauer, ...
https://www.youtube.com/watch?v=yuQ6aDJS-i4


Amazing Grace - ein Film über einen Gospel-Live-Mitschnitt von Aretha Franklin
https://www.tagesspiegel.de/kultur/konzertfilm-mit-aretha-franklin-in-amazing-grace-sucht-die-souldiva-ihre-wurzeln-in-der-kirche-auf/25289040.html
https://www.youtube.com/watch?v=hkOJTkq_mXU

Freitag, 8. November 2019

Bösland - Bernd Aichner

"Bösland" ist der Dachboden von Bens Elternhaus, auf dem der alkoholkranke Vater seinen Sohn misshandelt - und vermutlich auch missbraucht. Da bleibt der Erzähler Ben dreißig Jahre später gegenüber seiner Psychotherapeutin vage. "Bösland" ist aber auch der Ort, an dem Ben, nach dem Selbstmord seines Vaters, mit Freund Kux seine dunklen Fantasien bis hin zur tödlichen Tierquälerei auslebt. Filmisch festgehalten auf Super 8, mit einer Kamera, die Kux" Arztvater gehört.
Der Tod und das Mädchen

Dann kommt Matilda neu in die Stadt. Gesellt sich zum Duo, beide Jungs verlieben sich. Ben sieht sein Leben lichter dank Matilda, bis etwas völlig schiefläuft. Ben erschlägt Matilda. "Mörderjunge" wird der Dreizehnjährige nun genannt und landet in der Psychiatrie.

Dreißig Jahre später hat er sich leidlich arrangiert, besucht immer noch seine Psychotherapeutin Vanek und versucht Erinnerungslücken zu schließen. Was gelingt, als er sein Elternhaus, in dem die demente Mutter immer noch lebt, aufsucht. Der Fund eines unbelichteten Films und eine zufällige Begegnung mit dem mittlerweile erfolgreichen Unternehmer Kux führt dazu, dass sich Ben bei ihm und seiner thailändischen Frau Soy einnistet. Und damit eine Kette unerwarteter Ereignisse auslöst. Psycho Thrill und Psycho Kill.

Der Mörder war und ist KUX. Mit Hilfe eines Tricks wird er in Thailand wegen Drogenschmuckels verhaftet. Ben und Soy leben in Frieden weiter.

FAUST Burgtheater 3.11.2019

Faust 1 und 2 am Burgtheater in der Inszenierung von Martin Krusej.
Der Faust beginnt am Ende und es fehlt der Anfangssatz zur Gänze.
Erste Hälfte für mich verwirrend - zweite Hälfte spannend und für mich klar.
Insgesamt ein nachdenklicher Abend. Tolles Ensemble, die bis zur Nacktheit gehen.

https://www.burgtheater.at/produktionen/faust

https://www.derstandard.at/story/2000109213282/kusejs-burgtheater-faust-anarchie-im-festungsbau-europa

Sonntag, 27. Oktober 2019

Der Gute Mensch von Sezuan Volkstheater 19.10

Eine sehr gelungene Aufführung des Stückes von Berthold Brecht im Wiener Volkstheater.

Die Geschichte und die Lehren sind bekannt: Shen Te kann in einem kapitalistischen System kein guter Mensch sein. Er bedient sich seines Cousins Shui Ta. Der Regisseur Robert Gerloff setzt das Stück mit viel Schwung und Witz und mit einer äußerst guten Band gekonnt um!
Ein Highlight!!!

http://www.volkstheater.at/stueck/der-gute-mensch-von-sezuan/

https://www.youtube.com/watch?v=zG9TofQOElo

https://www.landestheater.net/de/theatervermittlung/schule-und-kindergarten/materialmappen/mm-der-gute-mensch-von-sezuan

Lied vom achten Elefant - https://www.youtube.com/watch?v=alAllQh0lw0

John Mc Laughlin in St. Pölten 26.10.19

Ein tolles Konzert in Festspielhaus St. Pölten.

John Mc Laughin an der E-Gitarre, Gary Husband, Keyboard, Etienne Mbappé, Bass, Ranjit Barot, Schlagzeug

Tolle Musiker, die konzentriert und kreativ arbeiten!

John Mc Laughlin, immer hin 77 Jahre alt, spielt exellent. Man kennt seine Lines und seinen Stil. Diesmal wirkt er aber auf mich sich lyrisch und manchmal blusig.

Ein toller Abend!

https://www.youtube.com/watch?v=H4G3EgRv_gE

Alles was ich Dir geben will

Ein spannender und gut hörbarer Roman von Dolores Redondo.
Manuel erfährt, dass sein MANN Alvaro tödlich verunglückt ist. Er hinlässt ihm ein Erbe und ein viele Geheimnisse. Gemeinsam mit einem pensionierten Polizist und dem Beichtvater von Alvaro macht sich Manuel daran die Geheimnisse zu lüften. Die Mörder ist die Frau von Santiago, des zweiten Bruder von Alvaro

https://www.buecherrezensionen.org/buecher/rezension/dolores-redondo-alles-was-ich-dir-geben-will.htm

https://www.youtube.com/watch?v=hcbEmPYG96o

https://www.youtube.com/watch?v=4hHKaGY18SY

Sonntag, 6. Oktober 2019

Die Backchen

Wir besuchten im Burgtheater "Die Backchen" - ein sehr zeitgemäßes Stück - Dionysos der Göttliche gegen Pentheus der Säkulare! Großer technischer Aufwand.

Dionysos kommt nach Theben, um von der Stadt seine Anerkennung als Gott zu fordern. Als Pentheus, der Herrscher Thebens, sich der fanatischen Gefolgschaft des Gottes, den Bakchen, nähert, wird er von ihnen zerrissen. Seine Mutter Agaue hält mit seinem Kopf als Trophäe triumphalen Einzug in der Stadt, Sinnbild für den Einbruch des Irrationalen in eine rationalisierte Welt.

https://www.burgtheater.at/veranstaltungen/die-bakchen/2019-09-12

Morduntersuchungskommision Max Anna

Max Annas’ Roman über einen rassistischen Mord in der DDR!
Wir tauchen in den DDR Alltag ein - Dinge die nicht dasein sollen, werden einfach verschwiegen, zB Rassismus. In Thüringen wird also eine Leiche gefunden, ein Vertragsarbeiter aus Mosambik, dem offensichtlich etwas Grässliches widerfahren ist. Das ist für die DDR eine mehr als peinliche Angelegenheit – schließlich stammt das Opfer aus einem sozialistischen Bruderland. Und wem in der DDR ist so etwas zuzutrauen: dieser barbarische, vermutlich auch rassistische Gewaltakt?
Schluss: Der Ermittler Otto Castorp, ermittelt geheim weiter und macht am Ende Selbstjustiz!
Spannend und zum Nachdenken!

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