BUIKA eine Mischung aus Europa und Afrika, stark dem Flamenco verbunden, mit tiefen afrikanischen Wurzeln.
Leider schaffte sie es an diesem Abend nicht das Publikum zu begeistern - Schade, eine große Künstlerin.
Einige unserer Bekannten meinten, sie habe auf sie sehr unsicher gewirkt?!
http://www.festspielhaus.at/programm/14-15/buika
Am Samstag, den 11.4.2015 gastierte Stacey Kent im Festspielhaus St. Pölten.
Feiner Jazz mit vielen Brasil-Standards. Gediegene Musik aber nichts Neues.
http://www.festspielhaus.at/programm/14-15/the-changing-lights
Am Freitag, den 10.4.2015 besuchten wir in Stift Göttweig die Veranstaltung Literatur und Wein.
Erste Lesung:
- Peter Stamm mit einer Kurzgeschichte über ein junges Liebespaar
Heinrich Steinfest mit einem Auszug aus seinem neuen Roman "Das gründe Rollo" - eine eher fantastische Geschichte über einen Astronauten im Jahr 2050
Musikalischer Abschluss "Die Strottern & Blech" aus ihrer neuen CD "wia tanz is"
Zweite Lesung
- Arno Geiger mit einem Auszug aus seinem neuen Roman "Selbstportrait mit Flusspferd"
Zwischen den Lesungen bieten Winzer ausgezeichnete Weine an.
Es war mir, als ob man einem Freund beim Geschichten erzählen zuhört. Alltagssituationen, die wir alle schon irgendwo und irgendwann erlebt haben. Berührend der Schluss - alles hat sich geändert, mit vielen Dingen wurde gebrochen und Julian geht in eine ungewisse Zukunft!
Klappentext:
Wie fühlt es sich an, heute jung zu sein? Arno Geiger erzählt von Julian, einem Studenten der Veterinärmedizin, der seine erste Trennung erlebt und erstaunt ist, wie viel Unordnung so eine Trennung schafft. Um die Unordnung ein wenig zu lindern, übernimmt er bei Professor Beham die Pflege eines Zwergflusspferds, das bald den Rhythmus des Sommers bestimmt: es isst, gähnt, taucht und stinkt. Julian verliebt sich in Aiko, die Tochter des Professors, verfolgt beunruhigt, wie täglich Schockwellen von Katastrophen um den Erdball fluten und durchlebt eine Zeit des Umbruchs und Neuanfangs. Ein Roman über die Suche nach einem Platz in der Welt.
Hörbuch - Im Mittelpunkt steht ein Professor, den das Leben von Russland, über Paris nach Amerika verschlägt. Die Geschichte beschäftigt sich einfach mit dem täglichen Leben des Professor. Am Ende verlässt Pnin seine geliebte Universität und fährt ins ungewisse.
Entspannung pur!
Übernomen von Dieter Wunderlich:
Der Roman "Pnin" macht Freude, wenn man Spaß an Wortspielen, -verrätselungen, Andeutungen und Etymologie hat. Der Autor stellt an seine Leser ausdrücklich die Forderung, aufmerksam und gründlich zu lesen (das gleiche Buch womöglich mehrmals) und sich nicht nur mit dem beschriebenen Geschehen zufrieden zu geben.
Ein Freund des Protagonisten erzählt die Handlung, die er eigentlich gar nicht so genau kennen kann, denn er hat Pnin 40 Jahre nicht gesehen. Er spielt in der Geschichte selbst eine Rolle, war z.B. ein ehemaliger Liebhaber von Pnins Frau, und wacht im Text darüber, dass der Leser auch immer schön aufpasst. Am Schluss stellt er seinen alten Bekannten sogar noch in ein falsches Licht.
Professor Pnin ist von Russland nach Amerika ausgewandert, so um 1920 herum. Von der amerikanischen Kultur bzw. deren Nichtvorhandensein ist er verstört. Er lehrt an einer Provinzuniversität etwas, das im weitesten Sinne mit russischer Literatur zu tun hat; Bücher von Dieter Wunderlich meistens wird sein Seminar von ein bis zwei Studenten besucht. Pnin ist klein, hat im Verhältnis zu seinem dicklichen Rumpf einen zu großen Kopf und zu dünne Beine. Wegen seiner starken Brillengläser wirkt er hilflos. Seine körperliche Statur macht es ihm nicht gerade einfach, soziale Kontakte zu knüpfen. Und da ist außerdem noch sein schlechtes Englisch; wo soll er denn auch die richtige Aussprache lernen, wenn er immer nur in Bibliotheken herumsitzt! Es mag ihm nichts so recht gelingen; er hat dauernd mit den Wirren des Alltags zu kämpfen und die Intrigen am Campus durchschaut er nicht.
Lisa muss noch erwähnt werden, sie war immerhin mal seine Frau, wenn auch nur kurz. Schon bald nach der Hochzeit fängt sie mit einem Kollegen, einem Psychiater, ein Verhältnis an und bekommt von ihm ein Kind. Pnin würde ihren Sohn adoptieren, doch Lisa heiratet den Liebhaber. Auch diese Verbindung geht auseinander, und Lisa, die Flatterhafte, wird noch mehrere Männer verschleißen. Lisas Sohn Victor wächst in einem Internat auf. Eines Tages kommt ihr in den Sinn, dass Pnin für ihn finanziell aufkommen könnte. Sie hat ihn immer schon schamlos ausgenützt.
Pnins Leben ist eine Aneinanderreihung von Verlusten. Heute würde man sagen, er ist ein "Loser". Eine Maxime des Autors ist: "Man muss sich dem Schicksal stellen." Nach diesem Motto handelt Pnin. Obwohl er sich als Außenseiter und Fremdkörper in der Gesellschaft fühlt, versucht er, den Anfeindungen zu trotzen. Seine Heimatlosigkeit zeigt sich darin, dass er fortwährend umzieht und seit jeher als Untermieter in einem möblierten Zimmer lebt. Als sich endlich eine Gelegenheit ergibt, dass er ein kleines Haus kaufen könnte, erfährt er, dass sein Lehrstuhl wegrationalisiert wird. Er muss sich neu orientieren, "... und welche Wunder dort warten mochten, hätte kein Mensch zu sagen gewusst."
Auf seine Umwelt wirkt unser russischer Gelehrter schon ein wenig kauzig. Aber die Art und Weise, wie er seine Unsicherheit und den Mangel an Eingebundenheit zu bewältigen versucht, macht mir Pnin liebenswert.
2002 erschien im Audio Verlag ein Hörbuch (6 CDs, 423 Minuten): Ulrich Matthes liest "Pnin" in der Übersetzung von Dieter E. Zimmer.
Vladimir Nabokov wurde 1899 in St. Petersburg geboren und wuchs in einem liberalen, westlich orientierten Elternhaus auf. Er lernte schon als Kind Englisch und Französisch. Seine Familie emigrierte 1919 nach Deutschland. Vladimir Nabokov studierte in Cambridge russische Sprache und Literatur. Von 1922 bis 1937 lebte er in Berlin (ohne der deutschen Sprache mächtig geworden zu sein, wie er behauptet), dann ging er nach England, USA und zurück nach Europa. 1977 ist er in Montreux gestorben.
Erwähnenswert ist, dass Nabokov außerdem ein anerkannter Schmetterlingskundler war (27 Arten sind nach ihm benannt). Seine Leidenschaften Tennisspielen und Schach tauchen auch immer wieder in seinen Büchern auf. Wer den Namen Nabokov hört, denkt vermutlich zuerst an "Lolita", das Buch, mit dem er 1955 weltbekannt wurde. "Pnin" hat er 1953 in englischer Sprache geschrieben.
Verstörende Erzählung, die einem Angst macht und gleichzeitig nicht loslässt. Eine Erzählung, die nachwirkt, die sich in die Erinnerung eingräbt und auch nachts wirkt.
http://www.profil.at/kultur/t-c-boyle-amerika-abrechnung-hart-auf-hart-5454055
Am Samstag, den 7.2.2015 besuchten wir im Kabelwerk Meidling WERK X die Neuinszenierung der Proletenpassion von Christine Eder und Eva Jantschitsch alias Gustav.
Die Proletenpassion, 1976 in Wien von den Schmetterlingen nach Texten von Heinz R. Unger uraufgeführt, wurde überarbeitet, aktualisiert und theatralisch dargeboten.
Die Musik war mit elektrischen Instrumenten angereichert und die Rhythmen integrierten neue Musikrichtungen wie Punk, Elektro, usw. Die Musikerin Gustav entschleunigte die Song, nahm ihnen aber nichts an Dramatik. Tolle Bühneneffekte mit sparsamen Mitteln.
Ganz NEU - Der Markt spricht zum Publikum und schildert wie schlecht es ihm seit der Krise 2008 geht (Burnout des Marktes).
Toll die Schauspieler und Musiker:
Team: Christine Eder, Monika Rovan, Philipp Haupt, Anna Laner
Musikalische Leitung: Gustav , Knarf Rellöm
Mit: Claudia Kottal, Tim Breyvogel, Bernhard Dechant
Musik: Gustav, Elise Mory, Didi Kern, Imre Lichtenberger Bozoki, Knarf Rellöm, Oliver Stotz
https://www.youtube.com/watch?v=IHtET45xKn4
http://derstandard.at/2000010702452/Proletenpassion-2015-ff-Sing-mir-ein-kleines-Arbeiterkampflied
Spannende Geschichte, wobei man sich beim Hörbuch an die Sprache gewöhnen muss. Im Mittelpunkt stehen Menschen und Organhandel. Als Leser/Hörer weiss man anfangs nicht wer zu den "Guten" und wer zu den "Bösen gehört. Es löst sich aber die Geschichte am Ende gut auf.
http://www.buecherrezensionen.org/buecher/rezension/thomas-raab-der-metzger-kommt-ins-paradies.htm
Die Unverheiratete von Ewald Palmetshofer inszeniert von Robert Borgmann am Akademietheater.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, drei Generationen, Großmutter, Mutter und Tochter. Jede für sich in der Welt verloren und vereinsamt.
Die Alte (Elisabeth Orth) hat Ende April 1945 Schuld auf sich geladen, indem sie eine jungen Soldaten der Desertation beschuldigte. Die Mittlere (Christiane von Poelnitz) leidet ihr Leben unter dieser Schuld und wird so zur Außenseiterin. Die Tochter (Stefanie Reinsperger)eine ruh- und rastlose Person.
Die Handlung orientiert sich an einem Krankenhausaufenthalt der Großmutter, bei dem sie die Ereignisse von 1945 wieder erlebt, es vermischen sich Gegenwart und Vergangenheit.
Großartig!
http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963735851&activateTab=detail_dates#Content
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ewald-palmetshofer-die-unverheiratete-am-akademietheater-wien-a-1008397.html
http://derstandard.at/2000009411606/Mykene-liegt-in-Oberoesterreich
Die Möve von Tschechow in einer belebenden Inszenierung von Jan Bosse am Akademietheater.
Man kommt ins Theater und auf der Bühne wird bereits für ein Stück geprobt. Auch das Publikum wird mit einbezogen, es muss bei einer bestimmten Stelle mit einer Lampe blinken. Dann beginnt die Vorstellung - nämlich als Aufführung des geprobten Theaterstückes - und die Schauspielerin Irina, der Schriftsteller Boris, das Gutsverwalter Ehepaar, der Arzt Jewgenij sitzen im Zuseherraum und kommentieren das Theaterstück. Immer wieder wird der Zuseherraum zur Theaterbühne.
Die Handlung ist schnell erzählt: Konstantin, der Sohn der berühmten Schauspielerin Irina, führt mit seiner Geliebten Nina ein Schauspiel, in dem eine Möve die Hauptrolle spielt, auf. Seine Mutter Irina und deren Freund Boris Trigorin (Schriftsteller) missbilligen das Stück. Konstantin ist gekränkt und erschießt als Zeichen der inneren Verletzung eine Möve.
Nina geht mit dem Schriftsteller eine Liebschaft ein, scheitert aber mit der Beziehung und mit ihrem Talent als Schauspielerin.
Am Ende erschießt sich Konstantin aus Verzweiflung!
Konstantin gespielt von einem großartigen Daniel Sträßer.
http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963620940
Eine kurzweilige Inszenierung am Volkstheater - in der Mitte etwas abgeflacht.
Ein Physiker geht freiwillig ins Irrenhaus um seine Entdeckung, die die Welt zerstören kann, zu verbergen. Im auf dem Fersen sind zwei Spione, die sich ebenfalls als Irre ausgeben. Wer von den Krankenschwestern, diesen Spiel auf die Spur kommt, wird ermordet. So kommt auch ein Kommissar ins Spiel.
Das Ende - die drei Irren geben sich zu erkennen, doch es ist zu spät! Die wirklich Irre ist die Anstaltsleiterin, die den Schwindel lang vorher entdeckt hat, und nun den Irrsinn in die Welt trägt.
http://www.volkstheater.at/home/premieren/1712/Die+Physiker
Warum musste ihr Sohn Henrik sterben? War er einer Verschwörung auf die Spur gekommen? Dreht sich alles um das verschwundene Hirn des toten John F. Kennedy? Louise Cantor kann Henriks sinnlosen Tod nicht fassen und folgt seinen letzten Spuren bis nach Mosambik. Sie führen in Bordelle, Slums und in ein Asyl für Aidskranke, gestiftet von einem mysteriösen
Spender. Doch Louise ahnt bald, dass sich hinter der Maske der Wohltätigkeit skrupellose Machenschaften verbergen.
Henning Mankell verknüpft in diesem wütenden und aufwühlenden Roman sein Engagement gegen Aids mit einer packenden Kriminalgeschichte, die unter die Haut geht.
Im Triester Hafenbecken schwimmt die Leiche der 90-jähringen Ursula Cohen! Ursula Cohen ist Jüdin und überlebte Ausschwitz für den Preis als Kapo tätig zu sein.
Zuerst glaubt man an einen Unfall - aber die Zahl der Verdächtigen verdichtet sich. So begeben sich der Commissario Benussi und seine beiden Kollegen Elettra und Valerio zum Tatort, um den Fall zu lösen.
Handlungsstränge:
Benussi: sein Gewichtsproblem, Schwierigkeiten in der Familie, vor allem mit seiner Tochter!
Elettra: Sie lebt als Adoptivkind in einer vorsorglichen Familie, ihre Mutter leidet an Krebs
Verdächtige:
Der Neffe der Tante - der getrennt von seiner Frau lebt und große finanzielle Probleme hat.
Seine Exfrau - die noch immer Kontakt zur Verstorbenen hatte.
Der Fischhändler - der die Villa auf Leibrente hat und auf der Sterben der alten Dame wartet.
Die Pflegerin aus Brasilien, deren Pflegeeltern ebenfalls Überlebende aus Ausschwitz sind. Sie erfuhr erst vor kurzem, dass Ursula Cohen Kapo in Ausschwitz war.
Mörder:
Der Sohn des Fischhändlers auf Grund einer Beschimpfung - er war zu diesem Zeitpunkt betrunken. Die brasilianische Pflegerin, die Cohen im Wasser sieht, ihr aber nicht hilft.
Vier alte Tippbrüder gewinnen im Lotto zusammen 20.000 Gulden. Sie feiern ihren Erfolg ausgelassen mit viel Alkohol in ihrer Stammkneipe. Einer der Freunde wird noch in derselben Nacht ermordet, ein anderer verschwindet spurlos. Keine leichte Aufgabe für Kommissar Münster, der lange im Dunkeln tappt. Immer wieder stellt er sich die Frage, weshalb der 72-jährige Waldemar Leverkuhn in seinem Bett regelrecht niedergemetzelt wurde.
Seine Überlegungen lassen ihn zunächst auf die Raserei eines Drogenabhängigen schließen. Möglich wäre auch, dass einer der Tippgenossen neidisch wurde und die beiden Kumpane nacheinander aus dem Verkehr ziehen will, um seinen Profit zu erhöhen. Selbst die Ehefrau des Ermordeten gerät für einen kurzen Moment in das Blickfeld der Ermittlungen. Doch Münster ist nicht vollständig davon überzeugt. Er und seine Kollegen nehmen sich nach und nach die merkwürdigen Kinder der Leverkuhns vor, die zu ihren Eltern nur sporadisch Kontakt hielten. Alle drei sind ziemlich wortkarg, was ihr Privatleben und die Beziehung zu den Eltern und Geschwistern angeht. Irene ist in der Psychiatrie, Ruth ist lesbisch und Mauritz ein eigenbrötlischer Junggeselle. Als auch noch die Nachbarin Else van Eck auf Nimmerwiedersehen verschwindet, wird das Dickicht für Münster undurchschaubar. Die perfekte Verwirrung stiftet das unerwartetes Geständnis von Frau Leverkuhn, das aber nur scheinbar Licht in den rätselhaften Mordfall bringt. Schließlich zieht Kommissar Münster seinen Kollegen van Veeteren zu Rate, der ein unnachahmliches Gespür für kuriose Fälle hat.
Als Frau Leverkuhn sich in der Zelle erhängt und auch die Leiche der Nachbarin gefunden wird ist das Chaos perfekt.
Auflösung:
Waldemar Leverkuhn hat jahrelang seine beiden Töchter sexuell missbraucht. Bei einer Therapie von Irene gibt sie ihr Geheimnis preis. Davon erfährt zufällig Mauritz und möchte sich am Vater rächen. Er erzählt den Plan seiner Schwester Ruth, die die Tat in die Wirklichkeit umsetzt. Die Nachbarin Else van Eck hat die Täterin gesehen, deshalb muss auch sie sterben. Die Mörderin - Frau Leverkuhn. Bei Lösung des Falles wird auch Münster schwer verletzt. Übrigens der zweite Verschwundene ist nicht ermordet worden, sondern beim Besteigen seines Hausbootes ins Wasser gefallen und ertrunken.